Das Habitat - Kapitel 1

Das Habitat

Kapitel 1

Vergangenheit: 2034 n. Chr.

Sylvie schaute fassungslos auf den sterbenden Planeten hinab. Sie saß eingepfercht mit einigen anderen Überlebenden in dem kleinen Flucht-Shuttle, zusammen mit ihrem Freund Winfried, dessen Macht und Bedeutung ausgereicht hatte, ihnen einen Platz zu verschaffen, um dem Inferno zu entkommen. Es gelang ihr sogar, einen Fensterplatz zu ergattern. Die Atomexplosionen hatten die Welt unbewohnbar gemacht. Hundert Meter aufragende Wellen hatten das Land überspült. Und dann tat sich die Erde auf. Glühende Lavamassen drängten aus dem Inneren des Planeten empor und ergossen sich über das geschundene Land.

Wo vorher noch Kontinente waren existierte jetzt kein Leben mehr. Und falls doch irgend ein Wesen die Katastrophe überlebt haben sollte, würde es in der radioaktiven Atmosphäre binnen Stunden ein qualvolles Ende finden.

Sylvies Augen füllten sich mit Tränen. Wie hatte es nur so weit kommen können? Die verängstigten Menschen drängten sich in dem kleinen Raumschiff zusammen. Der Raum war erfüllt von Schluchzen und Weinen. Etwa 100 Menschen hatten an Bord dem Inferno in letzter Sekunde entkommen können. Winfried hielt sie in seinen Armen und strich ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Wir haben es geschafft, Sylvie“, flüsterte er leise in ihr Ohr. Sie konnte es noch nicht begreifen.

Das Shuttle beschleunigte und entfernte sich langsam von der sterbenden Erde. Leise nahm Sylvie Abschied von ihrer Heimat. Sie wusste nicht wie es weitergehen sollte. Winfrieds Kontakte hatten sie in dieses Schiff geführt. Selbst als sie schon an Bord waren, glaubte sie immer noch, in letzter Sekunde noch von einem der Wachleute zurückgeschickt zu werden, weil sie nicht privilegiert genug sei, um gerettet zu werden. Aber sie hatte es durch die Kontrollen geschafft. Winfried hatte irgendeinen Ausweis gezeigt und sie wurden beide durchgewunken.

Die Menschen um sie herum waren unnatürlich ruhig. Jeder hatte mit sich selbst zu kämpfen. Jeder kämpfte um seine Fassung und bemühte sich zu begreifen, was unwiderruflich hinter ihnen lag. Der Verlust von Eltern, Kindern und Geschwistern, Freunden und Kollegen… Sylvie besaß nur das was sie am Leibe trug und eine kleine Reisetasche mit den allernotwendigsten Habseligkeiten. Ein Foto ihrer Familie. Einen Lippenstift. Ihr Handy, das hier oben im Weltall gar keinen Empfang mehr haben konnte. Und weitere Utensilien, deren Existenz ihr hier an Bord vollkommen surreal erschien.

Wohin würde die Reise gehen? Wohin flohen sie? Die Führung des kleinen Schiffes hatte sich in Schweigen gehüllt.

Es war gerade erst ein paar Stunden her, dass Winfried ihr befohlen hatte, sofort ihre kleine Tasche zu packen und mit ihm zu kommen. Draußen heulten schon die Sirenen und die Stunde, die sie brauchten um das verborgene und militärisch gesicherte Schiff zu erreichen, hatte sich unendlich lange angefühlt. Ausgerechnet sie hatte überlebt, und das auch nur wegen Winfrieds aussergewöhnlichen Beziehungen. Er war Vorstandsvorsitzender von Biotex Industrial, ein bedeutsames Unternehmen, früher, vor der schrecklichen Katastrophe.

Sylvie schaute sich um und sah in verzweifelte, ungläubige, aber auch erleichterte Gesichter. Sie alle waren Gefangene auf diesem Raumer und konnten nur hoffen, dass er sie zu irgendeinem Ort im Weltall flog, auf dem sie einen wie auch immer gearteten Neuanfang machen konnten.

Sie kannte niemanden der Menschen um sich herum. Ob irgendjemand wohl etwas mehr wusste als sie? Winfried hatte nur eine Andeutung gemacht und etwas von einem Habitat gemurmelt, was immer das auch sein mochte.

Eine Frau schluchzte und als wäre dies ein Signal begannen andere zu weinen und zu schreien.

„Meine Tochter! Meine süße kleine Tochter“, jammerte die Frau und riß voller Kummer an der Kleidung ihres Begleiters, der sie in seine Arme nahm und zu trösten versuchte. Erst jetzt fiel Sylvie auf, dass sich nur Erwachsene in dem Raum befanden.

„Sie haben die Kinder zurückgelassen“, dachte sie verwirrt. Das ergab keinen Sinn. Wie sollte die Menschheit überleben ohne ihre Kinder?

Sylvies Gedanken zerfaserten sich. Alle waren tot da unten auf der sterbenden Erde, die im Aussichtsfenster immer kleiner wurde, bis sie schliesslich ganz verschwand. Sie versuchte ihren Schock zu verdauen, der sich tief in ihre Seele gegraben hatte. Sie wandte sich an Winfried.

„Warum sind keine Kinder gerettet worden?“, fragte sie ihn. Er zögerte mit seiner Antwort.

„Sie sind sicher auf einem anderen Rettungs-Shuttle“, sagte er schliesslich. Diese Erklärung befriedigte sie nicht, doch sie gab sich zunächst damit zufrieden. Sicher hatte er Recht.

Sie kuschelte sich in seine Arme und merkte erst jetzt, wie erschöpft sie war. Sie begann zu dösen und musste eingeschlafen sein, denn als sie ihren Blick wieder zur Aussichtsluke wandte, konnte sie das Ziel des Raumers da draußen sehen. Hell und leuchtend stand es in der Schwärze des Alls. Nach einigen Minuten erkannte sie eine riesige Scheibe, die von einer halbkugelförmigen Kuppel umgeben war. Die glühende Helligkeit stammte von unzähligen Segeln, die oberhalb der Kuppel angebracht waren. Sie sogen das Licht der Sonne auf und schienen das im Weltraum schwebende Objekt mit Energie zu versorgen. Die Menschen drängelten sich an den Luken. Jeder wollte sehen, wohin ihre unglaubliche Reise ging.

„Ist es das?“, flüsterte Sylvie ergriffen. „Das…“

„Habitat, ja“, beantwortete Winfried ihre Frage.

Das wundersame Gebilde kam immer näher und Sylvie erkannte, dass die Scheibe eine Dicke von mindestens zwei Kilometern aufweisen musste. Es war gigantisch. Wer hatte es erschaffen? Und wieviele Jahre hatte der Bau gedauert? Und wie konnte es geschehen, ohne dass jemand auf der Erde davon erfahren hatte? Unzählige Fragen schossen Sylvie durch den Kopf. Sie musste sich zwingen, ihren Wissensdurst zurückzustellen. Sie würde sicher bald mehr erfahren.

Sie spürte an der sich verändernden Schwerkraft, dass ihr Shuttle in den Brems- und Landevorgang wechselte.

Die Scheibe wuchs vor ihnen auf und nahm inzwischen das ganze Sichtfeld der Beobachter ein. Sylvie erkannte eine Öffnung, auf die ihr Fluchtschiff zusteuerte. Ihr Magen knurrte und ihre Blase drückte. Es gab kein Essen und keine Toilette an Bord, aber die wenigen Augenblicke bis zum Andocken würde sie noch aushalten. Blinkende Lichter umgaben den Hangar, in dem die Landung stattfinden würde. Endlich war es soweit. Der Raumer flog durch das Loch und kam darin mit einem harten Ruck zum Stehen. Die Menschen wurden durchgeschüttelt und einige verloren den Halt. Sie waren angekommen in ihrer neuen Heimat.

*

Die Luke öffnete sich mit einem metallischen Knirschen und frische Luft strömte in das Rettungsboot hinein. Sylvie atmete gierig ein. Erst jetzt merkte sie, wie abgestanden und verbraucht die Luft in dem engen Frachtraum gewesen war. Die Menschen drängten auf die Luke zu und schnell war ein handfestes Stoßen und Drängen entstanden. Sylvie wurde von hinten gegen einen dicken, bärtigen Mann geschubst, der sie daraufhin wütend anstarrte.

„Du dumme Kuh, kannst du es nicht abwarten rauszukommen?“, schnauzte er sie grimmig an.

„Ich..“, versuchte Sylvie sich zu entschuldigen, doch er hatte sich schon wieder umgedreht und schob seinerseits die vor ihm stehende Frau beiseite.

„Lass ihn“, beschwichtigte Winfried sie. „Er ist genauso fertig wie wir alle. Jetzt kommt es auch nicht mehr drauf an, ob wir ein paar Sekunden früher oder später hier raus kommen.“

Sylvies Unmut legte sich so schnell wie er gekommen war. Endlich betrat sie die Rampe, die aus dem Rettungsboot heraus in den Hangar des Habitats führte und sie erschrak. Mindestens 10 bis an die Zähne bewaffnete Soldaten empfingen die Flüchtlinge und und nahmen ihre Daten auf.

„Name?“, blaffte einer ihren Begleiter an.

„Winfried Hausdorf, Chef von Biotex Industrial“, antwortete dieser ruhig. „Und das ist meine Lebensgefährtin Syl…“

„Hier lang“, unterbrach ihn der Soldat und deutete nach links.

Dort stand bereits eine Schlange Männer. Sylvie machte automatisch einen Schritt hinter Winfried her, doch der Soldat packte sie grob am Oberarm und zerrte sie zurück.

„Du nicht, Schlampe. Für dich geht es da lang.“

Er schubste sie nach rechts, wo schon ein paar Frauen standen. Sie starrten ihr ängstlich und verunsichert entgegen.

In Sylvie stieg Empörung über den groben Umgang und die unverschämte Titulierung auf. Wie konnte er es wagen, sie so zu beschimpfen? Ein Blick in das unbarmherzige Gesicht des Mannes sagte ihr, dass es wohl besser sei, es vorerst auf sich beruhen zu lassen. Sie würde sich später über die Manieren des Soldaten beschweren. Er würde schon sehen, was er davon hatte, sie so zu behandeln. Verunsichert blickte sie zu Winfried hinüber.

„Was soll das, Soldat? So können Sie nicht mit meiner…“

„Gehen Sie weiter, Sir. Ich habe meine Anweisungen.“

Winfried zuckte mit den Schultern, drehte sich um und ging zu dem ihm zugewiesenen Platz. „Warum wehrt er sich nicht? Warum lässt er es darauf beruhen?“, dachte Sylvie beunruhigt.

Mechanisch setzte sie einen Fuß vor den anderen. Von hinten wurde eine andere Frau gegen ihren Rücken geschoben. Sylvie stolperte, dann erreichte sie die Gruppe der separierten Frauen. Als sie sich umsah erkannte sie, dass die Männer schon aus dem Hangar hinausgeführt wurden.

„Was geht hier vor?“, schrie eine dürre, aber recht hübsche junge Frau.

Ihre Stimme klang panisch. Ihr langes Haar hing verschwitzt in ihrem Gesicht. Angst loderte in ihren Augen. Plötzlich schrieen und jammerten alle durcheinander. Sylvie musste sich zusammenreißen um sich nicht von der wachsenden Panik der Frauen anstecken zu lassen.

Niemand sah es für nötig an, die Fragen zu beantworten. Etwa 40 Frauen standen auf engstem Raum nebeneinander und versuchten, einen Sinn hinter der merkwürdigen Maßnahme zu erkennen. Sylvie schwieg und versuchte sich innerlich zu beruhigen.

Nach einer Weile wandte sich ihnen endlich einer der Soldaten zu. „Rodriguez“, stand auf seiner Uniform.

„Ausziehen“, blaffte er sie an.

„Was??“

„Das kann doch nicht wahr sein!“

„Was soll das?“

„Das mach ich nicht.“

Die dünne junge Frau sah ihn gehetzt an. Er hob die Hand, als wolle er sie schlagen. Eingeschüchtert senkte sie ihren Kopf.

„So können Sie nicht mit uns umspringen“, erscholl von weiter hinten eine feste, selbstbewusste Stimme. Ein weiterer Soldat näherte sich und baute sich vor den Frauen auf.

„Mein Name ist Leutnant Jagelov. Bitte beruhigen Sie sich. Wir müssen sicherstellen, dass Sie keine Keime einschleppen. Sie werden alle auf ansteckende Krankheiten untersucht, bevor es weiter gehen kann. Also machen Sie kein Theater und ziehen Sie sich aus.“

Die Erklärung liess den Widerstand erlahmen. Es hatte alles eine rationale Erklärung. Sylvie atmete auf. Die ersten Frauen begannen ihre Kleidungsstücke abzulegen. Nach einigem Zögern begann auch Sylvie, sich langsam auszuziehen. Sie fühlte sich verunsichert und versuchte, auf den Boden zu sehen. Doch das gelang ihr irgendwie nicht. Die zunehmende Nacktheit der Frauen um sie herum machte sie verlegen. Sie hatte noch nie soviel nackte Haut in einem Raum gesehen wie jetzt. Wo immer sie auch hinsah, sie konnte den nackten Brüsten, Pobacken und Schambereichen nicht entkommen. Unwillkürlich begann sie, die Figuren der anderen Frauen mit der ihren zu vergleichen. Es gab kleine und dicke Brüste, mit kaum sichtbaren oder steif emporragenden Brustwarzen. Es gab dicke und kleine Ärsche, behaarte und unbehaarte Schamdreiecke. Die meisten Frauen versuchten, ihre Scham und ihre Brüste mit den Händen zu verdecken. Sie versuchte herauszufinden, ob die Soldaten die nackten Frauen angafften, aber sie konnte es nicht genau sagen.

Als alle weiblichen Flüchtlinge ausgezogen waren begannen Rodriguez und Jagelov die auf den Boden geworfenen Kleidungsstücke einzusammeln.

„He“, schrie eine blonde, junge Frau empört.

Ihr Gesicht war wutverzerrt. In ihrem Zorn vergaß sie jegliche Scham und stemmte ihre Hände auf die Hüften.

„Was soll das? Was machen Sie mit unseren Sachen?“

Die beiden Soldaten ignorierten sie und liessen sich in ihrer Tätigkeit nicht beirren. Die nackte blonde Frau ging auf Rodriguez zu und fasste ihm von hinten in den Arm, wohl in der Absicht, ihre Kleidung zurück zu bekommen. Sie konnte es nicht kommen sehen. Rodriguez schwang herum und seine Faust landete mitten im Gesicht der hübschen Frau. Sie wimmerte und fiel von dem Schlag benommen auf den Boden. Ein entsetztes Geraune und Gemurmel setzte ein. Die unvermittelte Brutalität schockte Sylvie und sie sah, dass auch die anderen Frauen so empfanden.

„Du verfickte Schlampe, wenn du das noch einmal machst wirst du es bereuen“, erklärte ihr der Soldat und sah ungerührt zu, wie sie langsam wieder aufstand.

Die Frau hielt sich ihr angeschwollenes Auge. Das würde ein hübsches Veilchen geben.

„Hast du das verstanden?“

Rodriguez baute sich drohend vor ihr auf. Er war ein Muskelpaket und hatte brutale Gesichtszüge. Er flösste Sylvie und den anderen Frauen sichtlich Angst ein.

„Habt ihr alle das verstanden?“

Rodriguez sah sich mit zugekniffenen Augen um. Er sah aus wie ein Bullterrier. Jagelov sah ihm ungerührt zu.

„Ja“, „Ja“, „Ja“, kam die Bestätigung von allen Seiten.

Die Frauen sahen völlig verängstigt und eingeschüchtert aus. Rodriguez nickte grimmig. Die beiden Soldaten warfen sämtliche Kleidungsstücke auf einen Wagen.

„Es ist soweit“, sprach er in seinen Kommunikator.

Es dauerte nur wenige Sekunden, dann öffnete sich die Tür, ein weiterer Soldat trat ein, schnappte sich den Wagen und verschwand wieder aus der Tür. Sylvie war nicht nur nackt, sie fühlte sich auch nackt. Nackt und schutzlos. Mit den abgelegten Kleidern schien man ihr auch ihre Würde genommen zu haben.

„Was passiert jetzt?“, wagte eine Frau Leutnant Jagelov zu fragen.

Sie konnte kaum Blickkontakt mit ihm aufbauen. Ihre Hände hatte sie schützend vor ihre Blösse gelegt.

„Ich glaube Ihnen nicht, dass wir nur nach irgendwelchen Krankheiten untersucht werden sollen. Das hätte man auch diskreter und einzeln machen können.“

Sylvie bewunderte ihren Mut, das Offensichtliche auszusprechen. Sie machte sich ebenfalls nichts mehr vor. Hier ging es um etwas völlig anderes.
Sie rechnete damit, dass der Soldat genauso barsch wie sein unfreundlicher Kollege reagieren würde und war überrascht, dass sich Jagelov zu einer Antwort herabliess.

„Ihr werdet bestraft und auf euer neues Leben hier vorbereitet“, lautete die Antwort.

Sylvie glaubte sich verhört zu haben. Ungläubiges Gemurmel erfüllte den Raum.

„Was?“

„Wofür?“

„Was soll diese Scheiße?“

„Das könnten Sie nicht mit uns machen!“

Sylvies Herz begann laut und schnell zu pochen. Doch, das können sie machen. Sie haben die Gewehre, sie haben die Macht. Was auch immer dahinter stecken sollte, sie würden es sicher gleich erfahren.

Die Tür ging auf und ein weiteres Rudel Soldaten betrat den Raum, gefolgt von einem Mann, dessen Autorität sich sofort um ihn herum ausbreitete. Die nackten Frauen verstummten. Alle sahen ihn an. Er war groß und schlank, hatte kurzes schwarzes Haar und einen Oberlippenbart. Seine stechend blauen Augen schienen jede der Anwesenden gleichzeitig anzusehen. Sylvie fröstelte, als sie seine Augen für einen Moment auf sich gerichtet spürte.

Seine Uniform war mit einigen Ärmelstreifen dekoriert. Er musste ein hohes Tier auf dem Habitat sein, dachte Sylvie. Vielleicht sogar der Kommandant? Der Mann räusperte sich, dann begann er mit ruhiger und selbstbewusster Stimme zu sprechen.

„Willkommen an Bord. Mein Name ist Jack Brennan. Ich bin der Kommandant dieses Habitats. Da unten auf der Erde ist in letzter Zeit Einiges schief gelaufen. So schief, dass der Planet unbewohnbar wurde und wir ihn verlassen mussten, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Ich versichere Ihnen, dass so etwas hier oben nicht noch einmal passieren wird. Um das zu gewährleisten, haben wie einige Maßnahmen ergriffen. Sie…“

„Was hat das alles mit uns zu tun?“, schrie eine rothaarige Frau mit kleinen Brüsten dazwischen.

Brennan liess sich seine Verärgerung nicht anmerken. Er gab einem seiner Soldaten einen beiläufigen Wink.

„Fangt mit ihr an“, befahl er leise.

„Jawohl, Sir“, antwortete der Soldat entschlossen, ging auf die aufmüpfige Frau zu und packte sie grob an den Armen.

Sie versuchte sich zu wehren, doch es hatte keinen Zweck. Er verpasste ihr zwei Ohrfeigen und ihr Widerstand erlahmte.

„Genau diese Unverfrorenheit hat die Menschheit beinahe ausgelöscht“, erklärte Brennan mit einem liebenswürdig wirkenden Lächeln.

Er wartete einen Augenblick und liess seinen Zuhörerinnen Zeit zu beobachten, was mit der vorlauten Frau passierte. Einer der Soldaten befestigte eine Kette an einem Haken an der Decke, ein weiterer fesselte die Hände der Frau mit Handschellen. Sylvie wollte nicht glauben was geschah, aber einige Sekunden später hing die nackte Frau zappelnd mit in die Höhe gestreckten Armen an der Decke. Sie zogen sie hoch, so dass ihre Zehenspitzen kaum noch den Boden berührten. Sie wand sich und schrie.

„So tut doch was! Warum starrt ihr alle nur rum? Warum lasst ihr euch das gefallen?“

Ihr verzweifelter Blick traf Sylvie, die beschämt zur Seite schaute. Sie schaffte es nicht, in ihre Augen zu sehen. Sie hatte Angst. Angst vor dem, was passieren würde, wenn sie sich ebenfalls auflehnte.

„Sorgen Sie dafür dass sie schweigt“, befahl Brennan.

Der angesprochene Soldat nickte und schlug mit seiner flachen Hand mehrmals hart auf die Brüste der hängenden Frau. Sie jammerte und verzog das Gesicht vor Schmerzen. Ihr Körper begann durch die Schläge hin und her zu pendeln. Sie verlor den Bodenkontakt. Ihre Füße irrten panisch umher, um wieder halbwegs zu stehen. Die Brust der Frau sah gerötet aus.

„Haben Sie das jetzt verstanden, oder muss ich noch deutlicher werden?“, fragte der Kommandant und blickte mit seinen eisgrauen Augen in die Runde.

Alle starrten eingeschüchtert vor sich auf den Boden.

„Ja“, „Ja“, erklangen vereinzelte leise Stimmen.

„Nun gut“, fuhr Brennan fort.

Sylvie starrte auf die hilflos baumelnde Frau. Es war so würdelos und beschämend. Sie verspürte unfassbare Angst.

„Bildschirm an!“, kam der nächste Befehl.

Eine der Wände leuchtete plötzlich auf. Eine riesige Projektion der untergehenden Erde erschien.

„Wie gesagt ist das da“, er deutete auf den Bildschirm, „ihre Schuld. Seit mehr als 20 Jahren haben Frauen mit ihren ständigen Forderungen die Gesellschaft verändert. Ganze Länder wurden von ihresgleichen regiert und in den Abgrund geführt. Ihnen war es wichtiger zu gendern und sich für die Belange von kleinsten Minderheiten zu kümmern anstatt um das Überleben Ihrer Staaten.“

Auf dem Bildschirm waren jetzt Nachrichten aus vergangenen Zeiten zu sehen. Sylvie erkannte einige der Protagonistinnen. Es waren Präsidentinnen, Kanzlerinnen, Außenministerinnen, Regierungssprecherinnen, Anführerinnen von NGO´s und so weiter. Gleichzeitig zu den Ausschnitten ihrer Auftritte im Fernsehen wurden Bilder des vergangenen Krieges gezeigt.

„Sie haben Ihre Nationen schwach und wehrlos gemacht. Sie haben Gelder in unnützes Zeug gesteckt, Ihre Bürger ausgenommen und verweichlicht. Sie haben Armeen, die das Land verteidigen sollten zu Kinderkrabbelgruppen umfunktioniert. Ihre sogenannten Demokratien waren durch ihr Handeln in keinster Weise mehr vorbereitet auf das was dann geschah.“

Bilder der Eskalation erschienen auf der Wand. Ausgebombte Städte, hungernde verzweifelte Menschen. Sylvie konnte nicht umhin, die Sichtweise des Kommandanten nachzuvollziehen. Sie spürte einen Hauch von Schuld. Hatte er nicht Recht? Ihre Geschlechtsgenossinnen wollten alles besser machen, führten die Welt jedoch nur in den Abgrund.

„Sie sind verrückt“, rief eine kurzhaarige Dunkelhäutige dazwischen. „Sie, die Männer waren es doch, die uns unterdrückt haben. Und jetzt sollen wir alles Schuld sein? Ich bin nicht verantwortlich für die Fehler einiger dummer Politikerinnen.“

„Ja, genau“, rief eine andere Frau aus dem Hintergrund.

Sylvie bemerkte, dass sich einige der Frauen zu Klumpen zusammengehortet hatten, als würde ihnen das mehr Schutz bieten als alleine zu stehen. Als würden sie sich im Rudel sicherer fühlen.

Die Frau am Haken zappelte als versuchte sie, sich zu befreien. Sylvie bemerkte, dass ihr Körper von unzähligen Schweißtröpfchen bedeckt war.

Brennan nickte seinen Leuten zu und gab damit erneut ein vorher scheinbar abgesprochenes Kommando. Sylvie ahnte, dass dies alles minutiös geplant war. Es gab keine Chance, irgendetwas am Ablauf zu verändern, daher hielt sie den Mund und beobachtete weiter. Würde dieser Alptraum irgendwann mal enden? Ein merkwürdiges Geräusch schien aus der Decke zu kommen. Sylvie sah hoch und erkannte, dass sich weitere Haken aus der Decke schoben. Ihr wurde sofort klar, dass sie alle das Schicksal der zappelnden Frau teilen würden. Es war nur Show.

„Ich werde mit Ihnen nicht darüber diskutieren“, ertönte jetzt scharf und dominant die Stimme des Kommandanten. „Während Sie weiter auf dem Bildschirm ansehen können, was Sie angerichtet haben werden wir Sie dafür bestrafen und Ihnen sagen, wie Ihr zukünftiges Überleben auf diesem Habitat aussehen wird. Betrachten Sie es als eine Gnade, dass Sie überhaupt gerettet wurden. Es ist ein Privileg für Sie, hier sein zu dürfen.“

Die Soldaten mischten sich unter die nackten Frauen, fischten sich jeweils eine heraus und hängten sie ebenso auf wie die Aufmüpfige. Als Sylvie an der Reihe war, liess sie es ohne sich zu wehren geschehen. Sie hatte verstanden, dass Widerstand zwecklos war und nur zu weiteren Demütigungen und Bestrafungen führen würde. Sie dachte an Winfried. Was würde er zu dieser Entwicklung sagen? Ob er ihr irgendwie helfen könnte? Oder dachte er womöglich genau so und wäre mit der Bestrafung der Frauen einverstanden?

„Schicken Sie die Schlampen rein!“, sprach Brennan in seinen Com, während Sylvie gefesselt und ebenfalls an einem der Haken aufgezurrt wurde.

Sie konnte kaum noch auf den Zehenspitzen stehen und erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie ihre Blössen nicht mehr mit den Händen bedecken konnte. Und jetzt spürte sie auch die Blicke der Soldaten, wie sie über ihren Körper glitten und sie betrachteten wie ein wertloses Stück Vieh, hilflos und ausgeliefert. Sie schämte sich und spürte dass sie errötete. Was hatten die Männer bloss mit ihnen vor?

Die Tür öffnete sich erneut und Sylvie glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Vier Frauen, spärlich bekleidet mit erotischen BDSM-Dessous betraten den Raum. Ja, sicher, es mussten schon vor ihrer eigenen Rettungsfähre Frauen an Bord gewesen sein, Es war das letzte Shuttle gewesen, dass von der untergehenden Erde gestartet war. Die Frauen waren geschminkt wie Nutten, völlig auf ihre weiblichen Reize reduziert. Sie trugen etwas in den Händen, das sie den Soldaten reichten. Waren das… Peitschen??

Sylvie wurde es mulmig und sie begann jetzt doch, sich in der Fesselung panisch zu winden, als gäbe es irgendeine realistische Chance, dem hier noch zu entkommen. Auch die anderen Frauen erkannten die mitgebrachten Gegenstände und begannen zu schreien und zu zappeln. Sylvie erhaschte den Blick von einer der Nutten und bemerkte so etwas wie Mitleid darin.
Als alle Peitschen verteilt waren, verliessen die Sklavinnen, denn nichts anderes waren sie, wieder den Raum.

„Ruhe!“, schrie einer der Soldaten auf Befehl seines Kommandanten.

Doch die Ruhe wollte sich nicht einstellen. Deshalb fuhr der Soldat seine Peitsche aus und liess sie laut in der Luft knallen. Ihre Spitze traf auf den Rücken einer hängenden Frau, worauf sich sofort ein roter Striemen bildete. Die geschlagene Frau schrie gequält auf, woraufhin alle anderen verstummten.

„Sie werden jetzt bestraft. Und ab sofort werde ich, wird niemand hier an Bord euch mehr Siezen. Ab sofort seid ihr nur noch Schlampen, Nutten oder Fotzen. Ihr habt jedem Mann hier zu gehorchen, egal was er von euch verlangt. Mißfällt auch nur einem meiner Männer irgendetwas an euch, werden ihr wieder bestraft, bis ihr es verstanden habt. Ist das klar?“

Es waren nicht wenige, die mit einem „Ja“ antworteten.

„Das heisst Ja Sir! Also noch einmal. Ist das klar, ihr Fotzen?“

Einer der Soldaten, sein Sc***d wies ihn als Leutnant Shepherd aus, stand direkt neben Sylvie, also beeilte sie sich mit der Antwort.

„Ja, Sir“, nuschelte sie, in der Hoffnung, der Peitsche noch entgehen zu können.

Die meisten der anderen aufgehängten Frauen hatten es ebenfalls kapiert.

„Dann los!“, befahl Brennan, und sofort ertönte ein vielfaches Knallen und Wimmern.

Auch Sylvie spürte den ersten Peitschenhieb kommen. Er traf sie auf der linken Brust. Ein heisser Schmerz durchfuhr ihren ganzen Körper, ihre Brust schien in Flammen zu stehen.

„Anstatt zu jammern schaut weiter auf den Bildschirm und seht was ihr angerichtet habt. Ihr seid es Schuld, dass die Menschheit fast ausgerottet wurde. Ihr habt unseren schönen Planeten so zugerichtet. Meine Männer achten darauf, dass ihr es anseht. Wenn ihr eure Augen schliesst oder sie vom Bildschirm abwendet sind sie angewiesen, besonders hart zuzuschlagen.“

Sylvie zwang sich, der Anweisung Folge zu leisten und starrte mit tränenden Augen auf die flimmernden hektischen Bilder. Der zweite Hieb erwischte sie am Bauch. Sie keuchte auf.

„Ihr Fotzen habt alles versaut. Ihr seid Schuld am Tod von Milliarden Menschen. Findet ihr nicht, dass eure Strafe viel zu gnädig dafür ist?“

Sylvie weinte jetzt hemmungslos, und sie war sich tatsächlich nicht sicher, ob sie es wegen der Schmerzen und der Demütigung tat oder sich tatsächlich verantwortlich fühlte und sich schämte. Auf eine perverse Art und Weise hatte Brennan sogar Recht. Sie hatte sich nicht um das Weltgeschehen gekümmert. Sie hatte ein sorgenfreies und luxuriöses Leben an Winfrieds Seite geführt, sich um die Rettung des Planeten vor Umwelt- und Luftverschmutzung gesorgt anstatt um das Leben der Unterschichten.

„Habe ich Recht?“, schrie Brennan sie jetzt alle an.

Der dritte Hieb traf sie zwischen ihren Beinen. Und setzte auch diese Körperregion in Brand.

„Jahh“, keuchte Sylvie und war erschrocken, das ihr dieses Eingeständnis entwichen war.

Der Soldat, der sie auspeitschte hatte es vernommen und nickte ihr anerkennend zu. Aber es gab auch viel Widerspruch. Sylvie hörte einige der Frauen verneinend rufen. Oder bezog sich ihr „Nein“ auf ihre Unwilligkeit, sich auspeitschen zu lassen? Plötzlich begann sie hemmungslos zu weinen und sie erkannte, dass sie es wegen der für immer verlorenen Heimat, der Erde, tat. Was hatte die Menschheit in ihrem Wahn nur angerichtet? Sie trugen Schuld daran, sie alle. Auch sie, Sylvie.

Ein weiterer Hieb traf sie, wieder auf ihrer Brust. Sie sah kurz an sich herab und sah die roten Striemen auf ihrem gefolterten Körper. Der Schmerz erfüllte sie vollständig und sie begriff, dass sie jetzt trauern konnte. Trauern über das Unfassbare, das Endgültige, Unwiderrufliche. Es gab keine bewohnbare Erde mehr. Dies hier war jetzt alles was ihr blieb. Ihr und allen anderen an Bord des Habitats.

Das Jammern und Wehklagen wurde immer lauter. Sylvie wurde immer benommener. Sie erkannte, dass der körperliche Schmerz ihr dabei half, sich ihren inneren Schmerz über die Katastrophe endlich einzugestehen und ihn zuzulassen.

Der nächste Hieb, diesmal zwischen ihre Schulterblätter. Der brennende Schmerz breitete sich jetzt auch auf ihrem Rücken aus. Sie begann die Bestrafung gutzuheissen, fühlte sich zunehmend befreit von ihrer inneren Qual. Endlich konnte alles raus. Sie verstand Brennans Strafe. Ohne die Peitschenhiebe hätte sie niemals verstanden, was wie ein Krebs in ihrem Inneren steckte. Die Verzweiflung, die Scham, die… Schuld. Ja, sie hatte alles gleichgültig ertragen, nichts hatte mit ihr zu tun. Keine sozialen Unruhen, keine Not an Nahrung und Strom. Sie hatte es immer warm gehabt. Winfried hatte genug verdient, dass sie sich niemals sorgen musste.
Die Peitsche surrte und traf ihr Gesäß. Wie man früher ein kleines Kind bestrafte, das ungehorsam war, durchzuckte es sie.

„Jahhh“, ächzte sie ihrem hinter ihr stehenden Peiniger zu.

Dieser liess sich das nicht zweimal sagen und schlug erneut mit der Peitsche auf ihren Arsch. Sie reckte vor Qual ihren Hintern hin und her. Der Raum war mittlerweile erfüllt von heulenden wimmernden Schreien.

„Schau auf den Bildschirm, verfickte Hure“, knurrte der Soldat (Shephard, er hiess Shephard) und verpasste ihr einen weiteren Hieb auf den Hintern.

Es brannte, es brannte so sehr. Shephard trat um sie herum, bis er wieder vor ihr positioniert war. Er achtete darauf, dass sie weiter zum Bildschirm schaute. Dort waren gerade Bombenexplosionen zu sehen. Die erste Atombombe auf Berlin. Sie weinte. Die Peitsche traf sie wieder auf der Brust. Tränen rannen ihr über das Gesicht, suchten sich ihren Weg auf die Brüste und vermischten sich dort mit dem Blut. Sie weinte. Die Peitsche zuckte und traf sie zwischen den Beinen. Sie weinte hemmungslos, während vor ihr die Hauptstadt der Bundesrepublik in Schutt und Asche gelegt wurde. Sie sah Gebäude zusammenstürzen und verbrennen wie Strohhalme. Sie sah die Glut, die sich vom Zentrum ausbreitete und sich kilometerweit über das Land erstreckte.

„Jahhhm schlag mich, ich habe es verdient!“, keuchte sie ihren Peiniger an.

Nein, ihren Erlöser. Er erlöste sie von ihrem inneren Schmerz, machte ihn für sie sichtbar, so dass sie ihn verarbeiten und herauslassen konnte.

„Du Schlampe gibst also zu, dass du Schuld an dem ganzen Schlamassel in dir trägst?“

Er holte aus und traf sie im Gesicht. Sylvie schrie überrascht auf. Sie hatte gar nicht in Betracht gezogen, auch im Gesicht verletzt zu werden. Ihre Wange wurde sofort heiss und der Schmerz schien sie direkt im Gehirn zu treffen.

Sylvie weinte und sah ihren Peiniger an.

„Jahhh, ich gebe es zu. Jahhh!“

„Dann bist du noch nicht ganz verloren, dreckige Fotze“, knurrte der Mann und schien von ihrer Antwort besänftigt zu sein.

Er rollte seine Peitsche zusammen, dann packte er einen ihrer blutverschmierten Nippel und drehte ihn grob herum. Sylvie keuchte erneut auf. Es kam ihr völlig surreal vor, dass der Nippel steif war. Was…?

Endlich, endlich schien es vorbei zu sein, denn der Soldat liess von ihr ab. Die meisten ihrer Leidensgenossinnen schienen noch nicht so weit zu sein. Immer noch wurden circa 30 der 40 Frauen weiter ausgepeitscht. Sie sahen gequält und grausam geschunden aus. Sylvie brauchte einen Moment der Besinnung, um zu erkennen, dass sie nicht besser aussah. Auch nachdem ihre Folter beendet war konnte sie die Augen nicht von den fürchterlichen Geschehnissen auf dem riesigen Monitor lassen. Doch sie fühlte sich irgendwie erleichtert. Endlich hatte sie den ganzen Schmerz der Welt am eigenen Leib gespürt. Es war wie eine Reinigung, eine Katharsis ihrer inneren Qualen.

Langsam erloschen die Klänge der surrenden Peitschen und liessen das Gewimmer der gepeinigten Frauen zurück. Sylvie erkannte, dass einige in Pfützen standen. Sie mussten die Kontrolle über ihr Wasser verloren haben. Sie richtete ihren Blick nach vorne auf den Boden. Auch sie stand mit den Zehenspitzen im eigenen Urin. Sie hatte nicht bemerkt, wann es passiert war.

„Hängt sie ab!“, befahl der Kommandant, der dem Schauspiel scheinbar ungerührt beigewohnt hatte.

Sylvie versuchte, seine Gefühle zu entschlüsseln, doch es gelang ihr nicht zu erkennen, was Brennan fühlte oder dachte, Bei manchen Soldaten war sie sich sicherer. Sie erkannte einige verräterische Ausbuchtungen in den Hosen. Sie… sie hatten einen Steifen. Sylvie wurde erst jetzt die sexuelle Komponente der Situation bewusst. Nie zuvor hatte sie so etwas in ihrem behüteten Leben erlebt. Wie konnte man sich an so etwas erregen? Doch… war ihr Nippel nicht vor wenigen Sekunden hart und erregt gewesen? Sie schämte sich sofort für diesen Gedanken und versuchte ihn zu verdrängen. Als ihr Haken gelöst wurde sackte sie geschwächt zu Boden. Der Aufprall tat weh. Ihr ganzer Körper war mit Schweiss und Blut verklebt, die Haare hingen ihr wirr ins brennende Gesicht.

„Bringt sie in ihren Trakt“, befahl Brennan seinen Männern. „Ihr könnt duschen, danach bekommt ihr Essen und Trinken. Dann geht es in die Krankenstation wo ihr medizinisch versorgt werdet. Außerdem bekommt ihr dort ein Interface implantiert, das euch mit dem Habitat-Netz verbindet. Anschliessend werdet ihr in eure Kammern gebracht, wo ihr euch ausschlafen könnt. Ihr werdet morgen per Interface über die Regeln an Bord informiert. Gute Nacht und herzlich willkommen.“

Er drehte sich um… und ging. Sylvie bewunderte unwillig seine unfassbare Ruhe und Souveränität. Ja, es war unglaublich brutal, was er mit ihnen hier gemacht hatte, doch in ihrem dunkelsten Inneren konnte sie seine Beweggründe sogar verstehen. Sie hasste sich aus tiefem Herzen für diese Erkenntnis und beschloss, es ihm trotz der inneren Befreiung, die er ihr und vielleicht auch den anderen Frauen verschafft hatte, auf keinem Fall zu verzeihen.
Publicerad av Roleplay_Sub_Sylvie
8 månader sedan
Kommentarer
4
Vänligen eller för att publicera kommentarer
Devoterboss
Danke!
Svar
Ich kann mich nur anschließen. Gut, dass du die Idee nicht aufgegeben hast.
Svar
Tut Busse und werdet gereinigt! Schön geschrieben Sylvie!
Svar
Herrlich, diese Seitenhiebe auf unserer Jetztzeit! Danke!
Svar